Garmin Enduro – Multisport für Ultrasportler
Im Februar 2021 stellte der Schweizer Laufuhren-Hersteller Garmin, seine neue Solar-Multisport-Smartwatch für den Ultra- und Outdoorbereich vor. Die Garmin Enduro. Das neue Multisport-Flaggschiff hebt sich mit einer Akkulaufzeit von 80 Aktivitätsstunden oder 1 Jahr im Uhrenmodus deutlich von der Konkurrenz ab. Ansonsten bietet sie fast alles, was die Garmin Fenix 6 ebenfalls bietet.
Die Modelle der Garmin Enduro
Zum Verkaufsstart bietet Garmin die Enduro in zwei Varianten bzw. Modellen an:
Modell 1 in Grau/Silber mit einer Lünette aus Edelstahl
Modell 2 in Schwarz/Schiefergrau mit einer Lünette aus Titan
- Power Glass Solar-Ladelinse erntet die Sonnenenergie und gibt Ihnen mehr Leistung und Zeit zwischen den Ladungen
- Power Manager und Batterieschoner-Modi ermöglichen es Ihnen, Sensoren ein- und auszuschalten, um die Batterielebensdauer zu verlängern
- Robustes, leichtes Design verfügt über ein immer aufgesetztes 3,6 cm (1,4 Zoll) Display und eine Stahl- oder DLC-beschichtete Titan-Lünette, Tasten und Rückgehäuse
Die Vorteile der Garmin Enduro gegenüber der Garmin Fenix 6
Der Hauptvorteil der Garmin Enduro ist definitiv die verlängerte Akkulaufzeit. Laut Garmin soll die Akkukapazität der Enduro für die Aufzeichnung von bis zu 80 Stunden Aktivitäten mit eingeschalteten GPS halten. Im maximalen Akkumodus bzw. Energiesparmodus soll der Akku beachtliche 300 Stunden halten.
Die Werte sind bekanntlich absolute Laborwerte. Allerdings muss ich dazu sagen, ich habe die Enduro aktuell seit 7 Tagen im Test und musste diese bisher nicht einmal Aufladen. Das war bei der Forerunner 945 vorher anders. Die Akkukapazität und der energiesparende Prozessor haben den Stromverbrauch schon merklich verbessert.
Die verbaute Solartechnik hilft natürlich auch ungemein, die Akkulaufzeit zu verlängern. Auf der Uhr und in der Garmin Connect App kann man sich jederzeit den Graphen zur Solarintensität ansehen. Einziges Manko, es wird nur eine prozentuale Solar-Ladestärke angezeigt, keine absoluten Werte.
Tragekomfort, Material und Haptik
In meinem Test trage ich aktuell die Garmin Enduro Schwarz mit der Lünette aus kratzfesten Titan und DLC-Beschichtung. Allerdings hat es keinen Tag gedauert, bis die Uhr einen ersten Kratzer an der Lünette hatte und durch die schwarze Beschichtung, eine silberne Farbe durchdringt.
Vom Tragekomfort ist die Enduro mit dem UltraFit-Nylon-Armband genial. Sie ist größer und dicker als die Garmin Forerunner 945, allerdings merkt man dies gar nicht. Ich habe die Uhr angezogen und habe sie kaum wahrgenommen, was zum täglichen Fitness tracken eine hervorragende Eigenschaft ist. Das geringe Gewicht ist ein sehr starker Vorteil gegenüber der Garmin Fenix 6, die dagegen wie ein Stein wirkt.
Was ist eine DLC-Beschichtung?
DLC steht für diamond-like carbon, diamantähnlicher Kohlenstoff oder auch als amorpher Kohlenstoff bekannt. Dabei handelt es sich um mehrere dünne Kohlenstoffschichten, die ursprünglich aus der Kraftfahrzeugtechnik kommen. Dort werden die DLC-Beschichtung schon seit längerem auf Teilen in Verbrennungsmotoren genutzt und verbaut. Durch die DLC-Beschichtung werden Verschleiß und Reibung vermindert und die Motoren leistungsfähiger.
Generell bieten die DLC-Beschichtungen eine sehr dünne Materialdicke, eine hohe Härte bei einer hohen Elastizität und eine Korrosionsbeständigkeit. Alles Eigenschaften, die für eine Laufuhr von hoher Bedeutung sind.
Trainingsfunktionen
Die Software der Garmin Enduro ist im Großen und Ganzen auf dem Stand der Fenix 6. Das einzige Feature welches es in der Garmin Fenix 6 „noch“ nicht gibt, ist die Berechnung des Trail Run VO2max. Bei dieser Berechnungsformel sollen auch die unterschiedlichen Gelände und Geländebedingungen einfließen. Da die Enduro allerdings über keine anderen Sensoren wie die Fenix 6 verfügt, wird die Funktion in einem späteren Firmware Update bei der Fenix 6 sicherlich nachgeliefert.
Ansonsten bietet die Enduro alle Trainings- und Planungsfunktionen an, die eine Multisportuhr auf diesem Level benötigt. Im Folgenden gehe ich kurz auf die wichtigsten Funktionen ein:
- Die ClimbPro Funktion bietet eine grafische Anzeige von bevorstehenden Anstiegen. Ein kleiner roter Punkt markiert die eigene Position in dem gesamten Anstieg. Des Weiteren werden die prozentuale Steigung, die noch zu laufende Strecke bis zum höchsten Punkt und die folgenden Höhenmeter angezeigt.
Die Garmin Enduro bietet dieselben Informationen auch für den Abstieg, in Trailrunning Aktivitäten an. - In der Ultra Run Aktivität können Pausen an Verpflegungsstationen, durch das Drück der LAP-Taste (unten rechts), mit aufgezeichnet werden.
- Auch bei der Garmin Enduro sind für die Aktivitätsaufzeichnung GPS, GLONASS und GALILEO Empfänger verbaut.
- Die Herzfrequenz erfolgt über die Handgelenksmessungen, genau wie die Pulsoximeter-Akklimatisierung. Dafür stehen unterschiedlich farbige LEDs auf der Rückseite zur Verfügung. Die roten LEDs sind für die Sauerstoffsättigung und die grünen LEDs für die Herzfrequenz.
- Bei der PacePro Funktion, zeigt dir die Enduro immer die benötigte Pace, um eine gewisse Zielzeit zu erreichen, dafür werden auch Neigungen in die Pace mit eingerechnet.
- Der Trainingseffekt zeigt dir nach dem Lauf den aeroben und anaeroben Nutzen der Einheit an.
- Täglich bietet dir die Enduro Trainingsvorschläge die zu deiner aktuellen Belastung passen. Du kannst die Einheiten aber auch vorher nach deinen belieben anpassen oder verwerfen.
- Die Enduro zeigt dir deine aktuelle Hitze- und Höhenanpassung über einen längeren Zeitraum an.
- Im Bereich Physiocheck zeigt dir die Enduro die Trainingswerte, Laufeffizienzdaten, etc. an. Wenn du zusätzlich noch Physio TrueUp aktivierst, werden diese Daten über alle deine Garmin Geräte hinweg synchronisiert.
Was fehlt der Garmin Enduro?
Die drei wesentlichen Punkte, die für die Akkulaufzeit eingespart werden, mussten sind das WLAN, der Kartenspeicher und Musik Wiedergabe. Die Garmin Enduro bietet keinerlei Möglichkeit die Uhr mit einem WLAN-Netz zu verbinden. Dadurch ist eine Synchronisation nur über ein Smartphone möglich.
Im Gegensatz zur Forerunner 945 und Fenix 6, die jeweils ordentlichen physischen Speicher haben, sind in der Enduro nur 64 MB Speicher verbaut. Das erklärt auch, wieso man auf der Enduro keine Karten nutzen und speichern kann. Das ist auch der Grund, wieso Garmin bei der Enduro auf den MP3-Player verzichtet hat. Die Uhr bietet zwar die Möglichkeit, die Musik am Smartphone zu steuern, aber nicht ohne ein Smartphone abzuspielen.
Für wen ist die Garmin Enduro geeignet?
Die Garmin Enduro ist in meinen Augen eine verbesserte Garmin Fenix 6 Pro und bietet sich für Triathleten, Ultra-Läufer und andere Langstrecken-Sportler perfekt an. Der Preis ist wieder sehr stolz, aber der Mehrwert der Garmin Enduro im Gegensatz zu günstigeren Modellen, gleicht dies wieder aus.
Ich teste die Garmin Enduro schon seit 7 Tagen und kann aktuell nicht behaupten, dass mir irgendwas fehlt. Außerdem habe ich weiterhin das Gefühl, dass ich keine Uhr am Arm habe, dies Gefühl stellte sich bisher bei der Forerunner 945 und der Fenix 6 nicht ein.
- Power Glass Solar-Ladelinse erntet die Sonnenenergie und gibt Ihnen mehr Leistung und Zeit zwischen den Ladungen
- Power Manager und Batterieschoner-Modi ermöglichen es Ihnen, Sensoren ein- und auszuschalten, um die Batterielebensdauer zu verlängern
- Robustes, leichtes Design verfügt über ein immer aufgesetztes 3,6 cm (1,4 Zoll) Display und eine Stahl- oder DLC-beschichtete Titan-Lünette, Tasten und Rückgehäuse